Kleinfürstentum Angaheym

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Kleinfürstentum Angaheym
angaheymwappen.jpg
Hauptstadt Felsbach
Herrscher Fürst Nial Felsenhammer
Fläche Meilen2
Einwohner früher mal 600
Lehen

Das Kleinfürstentum Angaheym liegt in einem unzugänglichen Hochtal inmitten des Fürstentums Drachenhain. Es wird im Norden von der Baronie Luchnar, im Süden von der Baronie Wolfenfeld eingerahmt. Die Angaheymer gehören zu den Ureinwohnern Heligonias und sind Nachfahren der Pruzzen.

Das Land

Die Straß

Das Kleinfürstentum Angaheym ist nur über einen einzigen, allgemein zugänglichen Weg zu erreichen, die Perlbachschlucht, bei den Angaheymern "die Straß" genannt. Sie führt von der Baronie Wolfenfeld durch eine tiefe, unwegsame Schlucht nach oben in ein von hohen Bergen eingeschlossenes Tal. Wenn es noch weitere Zugangsmöglichkeiten gibt, etwa über steile Bergpfade, so wird das Wissen darüber jedenfalls sorgfältig gehütet.

Durch die Schlucht stürzt der Perlbach nach unten Richtung Wolfenfeld, wo das klare Gebirgswasser für die Zucht von Perlmuscheln und Flusskrebsen heiß begehrt ist. Im Sommer ist der Perlbach nur leise murmelnd aus den Tiefen der Schlucht zu hören, doch nach starken Regenfällen tost gefährliches Wildwasser über die Felsen. Im oberen Teil der "Straß" herrschen Dämmerlicht und Nebelschleier. Schon allein deswegen ist ein Aufstieg ohne kundigen Führer nicht zu empfehlen.

Unerwünschte Besucher müssen außerdem damit rechnen, dass dieser so wichtige Zugang auch noch mit anderen Dingen als rutschigen Bohlen gesichert ist...

Das Hochtal

Am Ausgang der Schlucht erwartet den Besucher ein überwältigendes Panorama, der Blick auf ein riesiges Hochtal, eingerahmt von malerischen Bergen mit schneegekrönten Gipfeln. Hier lassen wir Nial Felsenhammer zu Wort kommen:

"Ich kann mein Land in einem Tag von Nord nach Süd und in einem halben von West nach Ost durchwandern. Meine Feinde kommen keine zehn Schritt weit!"

[Bild:angaheymkarte.jpg]

In Angaheym gibt es vier Sippen oder Clans, die das Land unter sich aufteilen:

Maerach mit dem Dorf Felsbach

Skagen mit dem Dorf Sturmwipfel

Lairg mit dem Dorf Birkenhain

Aithil mit dem Dorf Grünfall

Das Hochtal wird durch den Perlbach und den Buntsteinsee geteilt. Den Norden beherrschen dunkle Wälder und Hochmoore, an den steilen Westhängen befinden sich die Eingänge zu den Minen. Hier weiden auch Schafe und Ziegen, Rüben und Emmer werden angebaut. Südlich des Perlbachs liegen Wiesen und Felder mit Hopfen, hier wachsen zähe Obstbäume und lichte Laubwäldchen. Ganz im Süden steigt das Tal wieder an, alte Baumriesen und Hochweiden bestimmen die Landschaft. Zahlreiche Gebirgsbäche durchziehen das Tal und münden in Perlbach und See.


Flora und Fauna

In den tiefen Wäldern und besonders auch in den unwegsamen Bergen findet man Wölfe, Wildkatzen und Bären, Rotwild und Bergziegen, sowie eine überwältigende Anzahl von Karnickeln, bei deren Jagd man auch oft von Hochmoor-Mücken geplagt wird. Gezüchtet werden hauptsächlich Bergziegen und Hochlandrinder, deren Hörner einen beliebten Ausfuhrartikel darstellen.

An Pflanzen findet man neben dem Stammgetreide Emmer zum Essen auch viele Arten von Pilzen, Holler, Wiffelbeeren und andere Waldbeeren, Rüben und Gelbknollen, die sie hier Gunkeln und Erdäpfel nennen. Man findet viele Kräutersorten, wie Petersilie, Schnittlauch, Knoblauch, Liebstöckl, Thymian, Estragon, Majoran, Dill, Kerbel, Borretsch, Pimpernelle, Milcherling, Giersch, Gänsblümerl, Sauerampfer, Salbei und Kümmelkraut. An den Bäumen wachsen Birn und Apfel.


Die Bewohner

Die Angaheymer tragen meist Bärte und lange Haare, hellbraun bis schwarz, bei den Frauen auch blond oder rot, bei Kriegern oft geflochten. Sie besitzen schlanken bis kräftigen Körperbau, es gibt nahezu jede Körpergröße. Das harte Leben in einem abgelegenen Hochtal bringt kräftige, zähe Menschen hervor, die hartnäckig, manchmal auch stur ihre Ziele verfolgen. Sie sind nicht leicht für Fremde zugänglich, doch wenn sie einmal Freundschaft geschlossen haben, kann man auf ihre Unterstützung bauen. Das Gleiche gilt natürlich auch für schlechte Erfahrungen.

Einem Fremden kann es deshalb durchaus bei arrogantem oder aufdringlichem Verhalten geschehen, daß er mit Schwert, Stab oder Schleuder wieder zu ordentlichem Benehmen überredet wird. Dies wird um so wahrscheinlicher, je ceridischer sich der Fremde benimmt. Gläubige wissen um gute Sitten, bei Ungläubigen war das bisher selten der Fall.

Einem Fremden fällt auch sofort der eigenartige angaheymer Dialekt auf, der für viele nur sehr schwer zu verstehen ist. Dennoch benötigt man keinen Übersetzer, denn mit ein wenig Gewohnheit und der Bitte um langsames Sprechen kommt man als Heligonier gut zurecht.

Einen Angaheymer erkennt man an seiner Tracht, die hauptsächlich aus Leinen, Wolle und Nessel besteht. Die Farben liefert die Natur: Vorherrschend braun, grau und grün, generell jeder Ton den man mit "dunkeldreckig" umschreiben kann, aber auch naturfarbenes Leinen oder gefärbt mit "Wiffelbeerenpurpur". Darüber trägt man Lederwams, Fellweste oder auch einen Wollumhang. Manchmal trifft man einen Angaheymer auch in einem Kleidungsstück an, das die Hochländer Kilt nennen. Dieser ist jedoch bei weitem nicht so bunt und kunstvoll wie zum Beispiel in Luchnar, sondern stellt eher ein praktisches Allzweck-Kleidungsstück dar.

Reich gestickte Borten, geschnürte Beinlinge, Pelzverbrämungen und andere kunstvolle Verzierungen verraten Stellung und Vermögen des Trägers, dazu kommen noch große Fibeln, metallbeschlagene Gürtel, Stirnreifen und verschiedene andere Arten von Schmuckstücken.

Soviel man weiß, sind Mann und Frau weitgehend gleichberechtigt. In Handwerk und Priestertum sind wohl geringfügig mehr Frauen und in den Schmieden und Minen mehr Männer beschäftigt. Das heiratsfähige Alter beginnt für Frauen ab dem vierzehnten und für Männer ab dem fünfzehnten Lebensjahr. Ein Kind wird allerdings schon mit fünf Jahren langsam mit seinen Rechten und Pflichten bekannt gemacht. Ab diesem Alter beginnt auch der Umgang mit der Waffe, jetzt noch als Übungsgerät aus Holz. Davor werden sie durch ihre Eltern und die Alten der Sippe betreut. Das Kind wächst mit der Natur und seiner Sippengemeinschaft auf. Es lernt bereits früh, die Stimmen des Waldes und der Berge zu verstehen. Auch Kenntnis der örtlichen Fauna und Flora wird dem Heranwachsenden bald beigebracht. Mit etwa elf Jahren beginnt man, den Jugendlichen in ein Handwerk seiner Wahl einzuführen. Zu diesem Zeitpunkt erhält der Zögling die Waffe, die für ihn persönlich am besten geeignet scheint. Mit dem heiratsfähigen Alter gilt der Junge oder das Mädchen als Erwachsener. Er kann nun zum Sippenführer werden, seinen eigenen Hof gründen und heiraten.

Wirtschaft

Durch die Baronie führt der Helosweg, die große Handelsstraße von Betis nach Escandra.

Neben einer befestigten Abzweigung nach Drachentrutz und dem einzigen Weg nach Angaheym gibt es noch zwei Übergänge in das Fürstentum Thal: Die Brücke in Sarniant und eine Fähre vom Dorf Berra nach Jarun. An Haupthandelsgütern besitzt Wolfenfeld die schmackhaften Flußkrebse aus Rêlony, die lebendig an viele hohe Häuser Heligonias geliefert werden, die Sarnianter Treidelpferde und die seidig glänzenden Flussperlen.

Die Gewinnung dieser Süßwasserperlen steht unter strenger Aufsicht und das Tragen derselben ist ein Privileg des Adels. Die Aurazith- und Silberschmiede von Sarniant verstehen sich schon seit Generationen auf die Verarbeitung von Perlen und Permutt. Viele Händler führen deshalb auch einige fertige Schmuckstücke mit sich, die sie als Beispiele vorzeigen, um Aufträge zu bekommen. Kleinere Handelszweige wie Hirschwurst, Wiffelbeerwein, Obstbaumhölzer oder Gänse sind erst im Aufbau. Josephina ist stets bemüht, eine durch den Drachenhainer Fluch verursachte Hungersnot abzuwenden. Daher hat sie auch die Niederwild-Jagd freigegeben, um dem Volk eine zusätzliche Nahrungsquelle zu verschaffen. Ansonsten lebt man von Landwirtschaft, Brazachfischen und den Zolleinnahmen.

Tierwelt

Neben den üblichen Haus- und Hoftieren gibt es in Wolfenfeld noch Schafe, die zeitweise in den Brazachauen oder in den Ausläufern des Hochlandes weiden. Ein paar Fischerdörfer widmen sich den Brazachbewohnern, Krebse und Muscheln werden dagegen in den Rêonier Teichen gezüchtet.

In den Waldgebieten von Eberwildern ist der Rothirsch vorherrschend, aber auch Wölfe und Bären kommen oft aus dem angrenzenden Hochland herunter. Luchs und Wildschwein sind weit verbreitet und schon so mancher Holzfäller hat Erfahrungen mit ihnen gemacht. In den Laubwäldern von Wolfenfeld dagegen lebt viel Damwild, einige Wölfe, und aufgrund der Schweinemast kann man auch hier auf ganze und halbwilde Exemplare dieser Art treffen.

Bevölkerung

Am einfachsten lassen sich die Einwohner so beschreiben: Je weiter es zum Hochland hingeht, desto verschlossener und rauher wirken sie, am Brazach hingegen ist man sinnesfreudiger und weltoffener. Gastfreundschaft wird großgeschrieben, kann man dadurch ja viele Neuigkeiten erfahren. Der berüchtigte Drachenhainer Dialekt ist in Wolfenfeld wohl am ausgeprägtesten, was nicht zuletzt mit der engen Bindung an Angaheym zu tun haben dürfte. Auch die Baronin scheut sich nicht, in der Sprache ihres Volkes zu sprechen, zumal wenn ihr Gemüt erregt ist, was in Adelskreisen schon zu manch Verwunderung geführt hat. Traditionen werden hochgehalten, gibt es damit doch immer etwas zu feiern! Bier und Met wird eifrig zugesprochen, und nicht umsonst tragen die Wolfenfelder den Ruf, immer die letzten zu sein, die sich auf ihren Strohsack begeben.

Religion

Im Norden Wolfenfelds, besonders in den Ausläufern des Hochlandes, ist das Ogedentum die vorherrschende Religion. Weiter im Süden, am Brazach und der großen Straße, sind vereinzelt Ceriden ansässig, jedoch handelt es sich dabei meist um Kaufleute oder "Zuagroaste". Missionare scheinen recht wenig Erfolg zu haben und werden eher milde belächelt. Wie käme ein Gott auch auf die Idee, den Menschen die Freuden des Lebens zu verbieten, die er ihnen doch selbst geschenkt hat?

Die ogedischen Feiertage werden gerne eingehalten und in ausgelassener Fröhlichkeit begangen, sollen die Götter doch Gefallen an der Verehrung durch die Gläubigen finden und ihnen nach dem Tod einen Platz am Sternenhimmel schenken. (Zudem ist die Baronin Ogedin und man will sich schließlich gut mit ihr stellen...) Josephina kam schon früh mit den Geweihten des Xurl in Berührung, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie selbst eine Tochter des Gottes wurde. Im Jahr 24 n.A.III. empfing sie die Würden einer Erwählten und ihr erstes Unternehmen war der Ausbau des Schreines in Sarniant. Ihr Ziel ist es, Zeichen des Glaubens und der Allmacht der Götter zu setzen, und so einer Hinwendung der Menschen zum Ceridentum entgegenzuwirken.

Brauchtum

In Wolfenfeld werden natürlich die üblichen ogedischen Feiertage begangen, das Neujahrsfest und die Festtage der Königsfamilie. Neben einem Wochenmarkt gibt es in Sarniant noch vier Jahrmärkte, jeweils an den Wenden und den Gleichen des Helios.

Höhepunkt ist das alljährliche Marktfest am Vollmond des 3.Helios. Die Feiern dauern drei Tage und es werden dabei Wettkämpfe jeder Art ausgetragen. Hauptattraktion aber sind die großen Pferderennen, bei denen die zähen Treidelpferde Kraft und Ausdauer zeigen können. Der ganze Markt ist dann voller Gaukler, Barden und Komödianten, die die zahlreichen Besucher mit ihrer Kunst unterhalten.