Herzogenburg

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Die Herzogenburg ist eine Grenzfestung des Ostarischen Herzogshauses. Sie liegt auf dem Territorium von Haukegericht, einem kleinen Lehen im Baronat Nordmark im Nordwesten des Herzogtums Ostarien. Die Verwaltung und auch der Besitz der Festung liegt beim Ostarischen Herzogshaus.

Die Familien im unter der Burg im Tal gelegenen Flecken Haukegericht überlassen ihre Vertretung Härtwig in Härtwigs Hafen, weil sie sich nicht auf einen Anführer einigen können. Zur Zeit des Königlich-Heligonischen Census im Jahre 38 n. A. III lebten in Haukegericht und der Herzogenburg zusammen insgesamt 126 Nordmarker Bürger (Garnison, herzögliche Truppen und Gäste nicht mitgerechnet). Heute werden die Einwohner auf etwa 150 geschätzt.

Lage, Umgebung, Wirtschaft und Klima

Das Klima ist im Tal etwas rauher und kontinentaler als in Härtwigs Hafen, verglichen mit der oberen Nordmark aber immer noch sehr mild. Die Herzogenburg liegt etwas höher, ist sehr exponiert und trotz der geringen Entfernung klimatisch spürbar näher am Gebirge. Die Sommer sind oft trocken und warm, im Winter sind ausgiebige Niederschläge die Regel. Vor allem auf der Höhe der Burg gehen sie oft als Schnee nieder, bei Nordwind sogar reichlich. Ansonsten ist der Wind generell meist schwächer als am Jolborn. Im Frühjahr ist mit Hochwässern zu rechnen.

Haukegericht

Das eng gebaute Dorf ist im tief eingeschnittenen, bewaldeten Tal des Paltram unmittelbar unter der Herzogenburg direkt am Fluss gelegen, der auch mit Flachbodenbooten nicht weiter befahren werden kann und der Haukegericht mit Härtwigs Hafen verbindet. Es gibt einen Trampelpfad, über den Härtwigs Hafen in etwa einem halben Tag erreicht werden kann und der auf der anderen Seite des Dorfes weiter den steilen Hang hinauf in die Burg führt. Der Talgrund ist eng, aber für die Verhältnisse der Nordmark fruchtbar und so wurden in der kleinen Aue um das Dorf seit der Rodung mit mäßigem Erfolg ein wenig Getreide, Kartoffeln und Gemüse angebaut. Die Umgebung ist von dichten, bislang weitgehend unberührten Wäldern geprägt, neben Ackerbau bieten sich die gewerbsmäßige Jagd, Holzproduktion und die Köhlerei an. Das Dorf verfügt über einen kleinen Laden (Alltägliches, Selbstgemachtes und Abenteurerbedarf) sowie eine Taverne, jeweils vormittags und abends betrieben von Rinka Kellbrecht, einer Tochter von Haldo Kellbrecht aus Härtwigs Hafen. Sehenswürdigkeiten gibt es ansonsten nicht, höchstens die Mauritzkapelle, eine kleine Holzkirche, die bis heute nur drei Wände hat. Es gibt auch einen großen Abbundplatz, wo auf Bestellung aus in der Nähe geschlagenen Stämmen Planken und Balken für den Bau von Schiffen und Gebäuden in Härtwigs Hafen gefertigt werden.

Es gibt an den Ufern des Flusses zwei gegenüberliegende Stege, die von den Einheimischen etwas verbrämend "Hafen" genannt werden. Auf beiden Seiten liegen lange Planken, mit denen die Stege verbunden werden können, so dass die einzige Brücke weit und breit entsteht. Bei Angriffen wird die Bevölkerung evakuiert und alle Planken werden auf die Fluchtseite gezogen.

Die Hänge zu beiden Seiten des Tals sind dicht bewaldet und werden von hellen, kalkweißen Felsen gesäumt. Es gibt ein paar Höhlen (eine davon, die Mauritzhöhle, diente in den ersten Jahren gar als Wohnstätte). Auf manchen Felsen wurden kaum erhaltene, rätselhafte kleine Burgruinen entdeckt.

Herzogenburg

Die Burg liegt etwa 600 Fuß oberhalb auf einem Felsvorsprung südöstlich von Haukegericht, eine zur Verteidigung sehr günstige Lage. Vor der Burg gibt es eine gerodete Fläche, wo etwas Weidewirtschaft und eine kleine Pferdezucht betrieben werden. Die Hauptburg ist den herzöglichen Truppen vorbehalten, meist Angehörige der Marine. In den ersten Jahren war Fredricaja von Rankenwies Kommandantin, seither wird der Posten jährlich neu besetzt. Die Versetzung in die Herzogenburg wird von Offizieren und Mannschaften als Aussicht auf eine ereignislose, langweilige Zeit verstanden, die man sich nicht unnötig schwer machen sollte.

In der Vorburg gibt es umfassende Beherbergungsmöglichkeiten, jedoch keine Gaststube. Dennoch wird die Herzogenburg stets von ein paar Jägern, Händlern (meist Salz aus Malderpot, das seit ein paar Jahren auch in Härtwigs Hafen gefäßt werden darf) und den wenigen Reisenden gerne genutzt. Wer Gesellschaft und Amusement sucht, findet sie entweder am beinahe allabendlichen Lagerfeuer vor der Burg oder steigt hinunter ins Tal und versucht es in Haukegericht, wo man sich in der Taverne "Zum Herzog-Uriel II.-Atoll" über jeden zahlenden Gast freut.

Von der Burg aus führt ein schmaler, steiler und versteckter Saumpfad am Rande der Ödlande nördlich um die Berge herum in das knapp zwei Tagesreisen entfernte Malderpot. Südlich ist in einem halben Tag der Rand des hochgelegenen Kallerfelds zu erreichen, von wo aus man bei stabilem Sommerwetter und äußerst beschwerlicher Umgebung in knapp drei weiteren Tagen Yaldering, die Hauptstadt der Nordmark, oder in einer knappen Woche die Templerfeste Calterac in Dunkelstein erreichen kann. Hier ist ein Wort der Warnung angebracht: Das Kallerfeld ist sehr schwer zu begehen. Es gibt kaum Reisende, die den Mut haben, es zu versuchen und viele, die ihr Ziel nicht erreicht haben und niemals gefunden wurden.

Feuerberg

Vulkane sind ein rares Erlebnis in Heligonia. Entsprechend erschrocken sind Reisende für gewöhnlich, wenn selten ein unterirdisches Grollen, schweflige Gerüchte oder eine dünne Rauchwolke zu bemerken sind. Glücklicherweise ist der Abstand zum Vulkan groß genug, dass nach den bisherigen Erfahrungen größere Ausbrüche vermutlich nur mit längeren Abständen zu erwarten sind. In der Vergangenheit, sagen Gesteinskundler, muss es viel größere Ausbrüche gegeben haben, weil das Gestein des Basaltsteinbruchs ein gutes Stück flussabwärts vulkanischen Ursprungs ist. Andererseits ist die sehr alte Herzogenburg offensichtlich seit sehr langer Zeit von keinem Ausbruch getroffen worden. Aber wer weiß.

Den Feuerberg zu erkunden wurde schon seit seiner Entdeckung allenthalben als sehr unvernünftig erkannt und niemals versucht. Die Ceriden der Nordmark wie auch ogedische Besucher sind sich darin einig, dass in den unerreichbaren Höhen nur schlimmstes Unbill von der bösesten Sorte dräuen kann.

Geschichte

Galbart Wagenmeister, gewählter Vogt von Yaldering, berichtet im 44. Heligonischen Boten Folgendes über die Herzogenburg und Haukegericht: "Mit allerhand Söldner-, Beamten- und Magiervolk im Gefolge hat die edle Fredricaja von Rankenwies im Jahre 91 n. d. E. eine Burg westlich des Kallerfelds erobert. Keiner weiß so genau, wer früher in der Burg gewohnt hat. Es wird gemunkelt, daß sie einem finsteren Magier gehört hat, der dort unheilige Dinge trieb und darum nennen viele Leute die Herzogenburg auch Zauberburg. Überhaupt ist es ziemlich merkwürdig, daß mitten in der Wildnis eine Burg steht. Wer soll denn die gebaut haben. Und warum. Aber darüber kann man viel herumdiskutieren, was nun dafür der Grund ist und was nicht. Fest steht, daß die Regentin Walluma an der Burg so sehr interessiert ist, daß sie sie von der ostarischen Marine verwalten läßt, was selbstverständlich sehr ungerecht ist, weil sie mitten in der Nordmark liegt. Die Herzogenburg steht auf einem Felsen über dem Südlichen Paltram. Der Paltram ist ein Fluß, der von dem Kartographen Roland Welheim entdeckt wurde. Er entspringt nördlich und südlich des Feuerbergs und fließt westlich davon zusammen und in den Jolborn. Die beiden Arme nennen wir Nördlicher und Südlicher Paltram, und wenn sie zusammengeflossen sind, einfach nur noch Paltram. Roland wollte den Fluß ursprünglich „Buchenbach“ nennen. Die meisten von uns fanden das aber irgendwie sonderbar und Orell Trunhag, der ja in Malderpod an der Quelle des Nordarms wohnt, schlug darum vor, das Gewässer nach seinem eigenen Namen „Oriella“ zu nennen. Daraufhin forderte Elen Konilara Valdenbrook, daß der Fluß „Oristanto“ genannt werden solle – nach einem in Betis ermordeten Verwandten von ihr, der anscheinend berühmt war. Der Pailat, der wegen dem damals gerade überstandenen Namensstreit um die Baronatsbezeichnung einen weiteren Namensstreit unbedingt vermeiden wollte beschloß, daß wir den Fluß Paltram nennen sollen, was zwar die meisten von uns am allersonderbarsten fanden aber angeblich ist das der ursprüngliche Name des Flusses gewesen. Na gut, haben wir gedacht. Jedenfalls gibt es unterhalb der Burg eine Bootsanlegestelle. Kleinere Flußschiffe mit wenig Tiefgang können hier vor Anker gehen. Es gibt auch ein paar Bauern, die sich in der fruchtbaren Talaue angesiedelt haben. Unglücklicherweise gibt es zwar oft Hochwässer, aber es soll trotzdem sehr gemütlich sein in Haukegericht – wie der kleine, zur Burg gehörige Ort seit dem Gericht über den Banditen Hauke Honighaar im Saatmond des Jahres 92 n. d. E. heißt. Hauke hatte mit seinen Männern einen Maultierzug überfallen und sich dabei im Sinne des 6. Artikels im 1. Kapitel der KHHgO schuldig gemacht, weswegen er an einem schönen Tag im Paltram ersäuft worden ist."

Festungskundliche Betrachtungen

Nolger Tagholz, Fachingenieur für Spornburgen, Burg Arnach