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Version vom 19. Februar 2007, 23:38 Uhr
Baronie Wolfenfeld | |
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Wolfenfeldwappen.gif | |
Hauptstadt | Sarniant |
Herrscher | Baronin Josephina von Drachenhain |
Fläche | 8.770 Meilen2 |
Einwohner | 5.000 |
Lehen |
Vom Ort Wolfenfeld erhielt die Baronie ihren Namen. Er entstand durch das große Vorkommen von Wölfen in dieser Gegend, als die ersten Siedler hier eintrafen. Der erste Baron, Ardan von Drachenhain, erkannte jedoch bald, dass eine Hauptstadt am Fluss wirtschaftlicher war und übersiedelte nach Sarniant. Zurück blieben nur der Name, eine kleine Siedlung und eine noch kleinere Burg. Diese wurde von den nachfolgenden Herrschern als Ausgangspunkt für Jagdausflüge genutzt. Heute ist sie aber sehr heruntergekommen und Josephina bringt ihre Jagdgäste lieber im örtlichen Gasthaus unter. Das Land ist fast gänzlich von Laubwald bedeckt, wobei Eichen und Buchen vorherrschend sind. Wie in Eberwildern wird hier viel Holzwirtschaft und Köhlerei betrieben. Im Herbst treibt man die Schweine zur Eichelmast, bei der die Tiere manchmal äußerst schmackhafte Knollen ausgraben, die bei den Bauern sehr beliebt sind. Neben Rinder- Lind Schweinehaltung haben sich einige Bauern auch auf die Zucht der Sarnianter Treidelpferde verlegt, die auch bestens zur schweren Waldarbeit tauglich sind.
Die Herrscherfamilie
Bis 12 n.A.III. wurde Wolfenfeld von Wunjo, dem einzigen Bruder Graf Waldemars, regiert. Der sehr volksnahe Baron zeigte an ausgedehnten Jagden und eben solchen Festen weit mehr Interesse als an hoher Politik. Die Folge war latenter Geldmangel; Überschwemmungen und Unwetter, ausgelöst durch den bekannten Fluch, trugen zur allgemeinen Verarmung bei. Josephinas Mutter Gwendolyn, die Tochter eines Angaheymer Clanobersten aus der Sippe von Skagen, verstarb bereits im Jahre 3 n.A.III. an der Schwindsucht. Es heißt, dass die aus-schweifende Lebensweise und der jähzornige Charakter Wunjos der eher zarten und häuslichen Baronin sehr zugesetzt haben. Entgegen dem Willen seines Bruders behielt Wunjo die kleine Josephina bei sich und ließ nur zu, das sich die Vorsteherin des örtlichen Xurl- Heiligtums um das Kind kümmerte. Als der Baron einem tragischen Jagdunfall zum Opfer fiel, holte Graf Waldemar Josephina sofort an seinen Hof und ließ ihr zusammen mit seinen Kindern und der Pflegetochter Anqharad Elanor eine strenge Erziehung angedeihen. Josephina entwickelte aber bald ihre ganz eigenen Ansichten. Sie ist eine selbstbewußte und energische junge Frau, die von ihrer Mutter nur die Liebe zur Musik und die zierliche Figur geerbt hat. Wie ihr Vater geht sie gerne zur Jagd, streitet selbst an Turnieren mit und läßt selten ein gesellschaftliches Ereignis aus. Sie hat sich zum Ziel gemacht, das Land wieder aus dem wirtschaftlichen Tief zu holen und ihm neuen Glanz zu verleihen. Häufig sieht man sie mit dem Volk sprechen, um dessen Sorgen und Nöte zu erfahren und an seinen Freuden teilzuhaben. Bereits Wunjo hatte begonnen, die Leibeigenschaft zu vermindern und diese Politik wird von Josephina fortgesetzt. Denn für sie gilt der Grundsatz:
"Nur ein eigenes Feld bestellt man gerne!"
Herrschaftsform
Die Herrschaft wird durch Ministeriale ausgeübt, den sogenannten Landräten. Zum Landrat wird meist ein Wolfenfelder Bürger berufen, der sich in irgendeiner Sache besonders hervorgetan hat, sei es mit überdurchschnittlicher Begabung für Organisation und Verwaltung oder großem Verdienst um das Gemeinwohl. Oft stammt er aus den Reihen der Dorfvorsteher, die schon einige Erfahrung in diesen Dingen besitzen. Für gewöhnlich erhält ein Landrat, wenn er sich bewährt Amt und Titel auf Lebenszeit, diese sind jedoch auf seine Person beschränkt und nicht erblich. In den letzten Jahrzehnten hat sich eingebürgert, dass mit dem Amtsantritt auch die Erhebung in den niederen Adelsstand verbunden ist. Ihm stehen eine Anzahl von Soldaten zur Verfügung, um Recht und Ordnung zu erhalten, auch hat er für die Wehrfähigkeit seines Lehens zu sorgen. Selbstverständlich gelten für ihn alle üblichen Rechte und Pflichten gegenüber seinem Lehnsherrn.
Heerwesen
Wolfenfeld besitzt ein stehendes Heer, das hauptsächlich zur Sicherung der Handelsstraße und Überwachung der Zollgebühren eingesetzt wird. Auch den Landräten ist eine Anzahl von Soldaten unterstellt, die für Recht und Ordnung in den Lehen sorgen. Neben der Marktwache und einer kleinen Burgbesatzung gibt es auch noch die persönliche Garde der Baronin. Sie besteht aus jungen Angaheymern, die sich auf solche Art erste Sporen verdienen können. Diese Einrichtung besteht seit der Heirat Wunjos mit Gwendolyn von Angaheym und hat sich bei vielen Unternehmen schon bestens bewährt. Josephina schränkt die Hochlandkrieger kaum in ihrer Freiheit ein, was diese ihr mit großer Loyalität und Einsatzfreude danken. Im Kriegsfalle ist es möglich, ein Drittel der Bevölkerung aufzubieten, die, sofern es sich nicht um Freibauern mit eigenen Waffen handelt, aus den Zeughäusern der Landräte ausgerüstet wird. Den Oberbefehl führt dann neben der Baronin selbst der Schwert-Rat, ein erfahrener Krieger, der in Friedenszeiten die Aussicht über Ausbildung und Zustand des Heeres hat.
Wirtschaft
Durch die Baronie führt die große Handelsstraße von Betis nach Escandra.
Befestigten Neben einer befestigten Abzweigung nach Drachentrutz und dem einzigen Weg nach Angaheym gibt es noch zwei Übergänge in das Fürstentum Thal: Die Brücke in Sarniant und eine Fähre vom Dorf Berra nach Jarun. An Haupthandelsgütern besitzt Wolfenfeld die schmackhaften Flußkrebse aus Rêlony, die lebendig an viele hohe Häuser Heligonias geliefert werden, die Sarnianter Treidelpferde und die seidig glänzenden Flussperlen.
Die Gewinnung dieser Süßwasserperlen steht unter strenger Aufsicht und das Tragen derselben ist ein Privileg des Adels. Die Aurazith- und Silberschmiede von Sarniant verstehen sich schon seit Generationen auf die Verarbeitung von Perlen und Permutt. Viele Händler führen deshalb auch einige fertige Schmuckstücke mit sich, die sie als Beispiele vorzeigen, um Aufträge zu bekommen. Kleinere Handelszweige wie Hirschwurst, Wiffelbeerwein, Obstbaumhölzer oder Gänse sind erst im Aufbau. Josephina ist stets bemüht, eine durch den Drachenhainer Fluch verursachte Hungersnot abzuwenden. Daher hat sie auch die Niederwild-Jagd freigegeben, um dem Volk eine zusätzliche Nahrungsquelle zu verschaffen. Ansonsten lebt man von Landwirtschaft, Brazachfischen und den Zolleinnahmen.
Tierwelt
Neben den üblichen Haus- und Hoftieren gibt es in Wolfenfeld noch Schafe, die zeitweise in den Brazachauen oder in den Ausläufern des Hochlandes weiden. Ein paar Fischerdörfer widmen sich den Brazachbewohnern, Krebse und Muscheln werden dagegen in den Rêonier Teichen gezüchtet.
In den Waldgebieten von Eberwildern ist der Rothirsch vorherrschend, aber auch Wölfe und Bären kommen oft aus dem angrenzenden Hochland herunter. Luchs und Wildschwein sind weit verbreitet und schon so mancher Holzfäller hat Erfahrungen mit ihnen gemacht. In den Laubwäldern von Wolfenfeld dagegen lebt viel Damwild, einige Wölfe, und aufgrund der Schweinemast kann man auch hier auf ganze und halbwilde Exemplare dieser Art treffen.
Bevölkerung
Am einfachsten lassen sich die Einwohner so beschreiben: Je weiter es zum Hochland hingeht, desto verschlossener und rauher wirken sie, am Brazach hingegen ist man sinnesfreudiger und weltoffener. Gastfreundschaft wird großgeschrieben, kann man dadurch ja viele Neuigkeiten erfahren. Der berüchtigte Drachenhainer Dialekt ist in Wolfenfeld wohl am ausgeprägtesten, was nicht zuletzt mit der engen Bindung an Angaheym zu tun haben dürfte. Auch die Baronin scheut sich nicht, in der Sprache ihres Volkes zu sprechen, zumal wenn ihr Gemüt erregt ist, was in Adelskreisen schon zu manch Verwunderung geführt hat. Traditionen werden hochgehalten, gibt es damit doch immer etwas zu feiern! Bier und Met wird eifrig zugesprochen, und nicht umsonst tragen die Wolfenfelder den Ruf, immer die letzten zu sein, die sich auf ihren Strohsack begeben.
Religion
Im Norden Wolfenfelds, besonders in den Ausläufern des Hochlandes, ist das Ogedentum die vorherrschende Religion. Weiter im Süden, am Brazach und der großen Straße, sind vereinzelt Ceriden ansässig, jedoch handelt es sich dabei meist um Kaufleute oder "Zuagroaste". Missionare scheinen recht wenig Erfolg zu haben und werden eher milde belächelt. Wie käme ein Gott auch auf die Idee, den Menschen die Freuden des Lebens zu verbieten, die er ihnen doch selbst geschenkt hat?
Die ogedischen Feiertage werden gerne eingehalten und in ausgelassener Fröhlichkeit begangen, sollen die Götter doch Gefallen an der Verehrung durch die Gläubigen finden und ihnen nach dem Tod einen Platz am Sternenhimmel schenken. (Zudem ist die Baronin Ogedin und man will sich schließlich gut mit ihr stellen...) Josephina kam schon früh mit den Geweihten des Xurl in Berührung, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie selbst eine Tochter des Gottes wurde. Im Jahr 24 n.A.III. empfing sie die Würden einer Erwählten und ihr erstes Unternehmen war der Ausbau des Schreines in Sarniant. Ihr Ziel ist es, Zeichen des Glaubens und der Allmacht der Götter zu setzen, und so einer Hinwendung der Menschen zum Ceridentum entgegenzuwirken.
Brauchtum
In Wolfenfeld werden natürlich die üblichen ogedischen Feiertage begangen, das Neujahrsfest und die Festtage der Königsfamilie. Neben einem Wochenmarkt gibt es in Sarniant noch vier Jahrmärkte, jeweils an den Wenden und den Gleichen des Helios.
Höhepunkt ist das alljährliche Marktfest am Vollmond des 3.Helios. Die Feiern dauern drei Tage und es werden dabei Wettkämpfe jeder Art ausgetragen. Hauptattraktion aber sind die großen Pferderennen, bei denen die zähen Treidelpferde Kraft und Ausdauer zeigen können. Der ganze Markt ist dann voller Gaukler, Barden und Komödianten, die die zahlreichen Besucher mit ihrer Kunst unterhalten.