Heligonischer Tavernenführer

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Kristallisationspunkt der in der gesamten Bevölkerung Heligonias verbreiteten und allseits geschätzten Gastfreundschaft ist seit jeher die Taverne, die Schänke, Herberge, Restauration, Spelunke, das Wirtshaus, das Etablissement oder der Gasthof. Vorübergehende Beheimatung hat viele Namen, und bisher sind sie nie gesammelt worden. Um dem ein Ende und einer gezielten Reisevorbereitung einen Anfang zu machen, wird hier eine Liste hervorhebenswerter Orte erstellt.




Landeswappen, Farben und Symbole

Das traditionelle Wahrzeichen Arnachs ist von Alters her der Schwan. Er findet sich silbern auf blauem Grund in der oberen Hälfte des Wappens wieder. In der unteren Hälfte ist, mit silbernem Faden abgetrennt, als Zeichen der Zugehörigkeit zum Herzogtum Ostarien in einem aurazithenen Birkenblatt auf grünem Grund die Marashnatter in Schwarz abgebildet. Das Wappen in seiner heutigen Form gilt der Baronie seit der Einführung durch Baronin Liska von Arnach im Jahre 25 nach Helos Aximistilius III. Zuvor hatte es zusätzlich zu Schwan und Maraschnatter in zwei Vierteln die herrschaftlichen Farben der fernen Grafschaft Karentiae in Dracconia enthalten, mit der das Haus Arnach einst durch Heirat für eine kurze, blühende Zeit verbunden war.

Der Grund für die Abbildung der Marashnatter auf einem aurazithenen Birkenblatt geht auf eine Begebenheit aus der Herrschaft von Baronin Svanhild von Arnach zurück, die an einem Herbstmorgen eine der seltenen Marashnattern in den aurazithfarben leuchtenden Birkenblättern am Wegesrain entdeckte und dies als Zeichen deutete, sich nicht zusammen mit dem damaligen Herzog Uriel I. für eine Unabhängigkeit Ostariens einzusetzen sondern vielmehr königstreu zu bleiben.

Die Landesfarben Arnachs sind Aurazith auf grünem Grund. Sie symbolisieren das sprichwörtliche "grüne Herz von Arnach", eine Metapher auf die reiche Weide- und Feldwirtschaft (für den grünen Grund) und das erfindungsreiche, geschäftssinnige Handwerk sowie den vorsichtigen Umgang mit Geld (für das Aurazith).


Sprache, Kultur und Gesellschaft

Der in Ostarien noch immer weithin verbreitete taurische Akzent ist in Arnach erstaunlicherweise kaum noch zu hören. Dies hat zwei Gründe:

  • Zum einen gelangte während der Zeit Bertrands von Arnach ein starker tlamanisch gefärbter Einfluss aus der Grafschaft Karentiae in Dracconia nach Arnach, der sich noch heute in vielen Bezeichnungen findet. Obwohl zahlreiche Lehnwörter mittlerweile wieder abgeschafft wurden, gilt es in vielen Fällen noch immer als "chique", die distinguiertere tlamanische Aussprache zu verwenden (was aber in Arnach nie zu einem Distinktionsmerkmal von Ständen entwickelt wurde - genauso wie der Arnacher Kaufmann in seinem Kontor "réussieren" möchte, setzen sich die Holzfäller mit ihren Speckbroten zum "Pique-Nique" zusammen, und die Richtschützen eines Arnacher Trebuchet würden von ihrem Präzisionswerkzeug niemals als von einem Tribock oder einer Blide sprechen).
  • Der andere wichtige Grund für das Verschwinden des taurischen Akzents ist die große Beflissenheit, mit der man in Arnach die vom Herzöglichen Ostarischen Amt für Sprache und Schriftangelegenheiten (HOAFS&Sa) seinerzeit verordnete 1. Ostarische Lautverschiebung in der amtlich geforderten Gründlichkeit vollzog. Die pedantische Anwendung der neuen Ausspracheregeln wird in Arnach als Bekenntnis zu Ostarischem Patriotismus verstanden und von Alt und Jung hingebungsvoll praktiziert.


Wurzel und Fundament der Arnacher Kultur ist das bäuerliche Leben. Trotz der rasanten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte können alle Arnacher in ihrer nahen Verwandtschaft, in ihrer Eltern- oder Großelterngeneration Bezüge zu Angehörigen des ehrbaren zivilen Standes der Bauern nennen, und sie tun das stets gerne und auch mit einem gewissen Stolz. Auf der anderen Seite haben sich zahlreiche Manufakturen entwickelt. Handwerk und Handel erlebten in den in den 20er Jahren n. A. III einen bedeutenden Aufschwung, der im Export gefechtstechnologischer Güter während des Teemoranienkonflikts und der Ödlandkriege seinen Höhepunkt erreichte. In den darauf folgenden, eher friedlichen Jahren gab es zwar erfolgreiche Versuche, Manufakturwissen auch für nichtmilitärische Zwecke nutzbar zu machen, wie etwa die Beispiele der Nudelmaschinen, Kutschenöfen oder Flaschenverkorkungsapparate (umgangssprachlich "Korkser" genannt) demonstrieren. Insgesamt war aber doch ein beträchtlicher Rückgang der Geschäfte zu beklagen. Auch die Parfumherstellung, die sich während der Zeit Bertrands von Arnach durch die kundigen Hände seiner liebreizenden Gattin Elaine zu einem bedeutenden und allseits geschätzen Wirtschaftszweig entwickelte, ging nach der Katastrophe von 25 n.A.III nahezu vollständig zugrunde. Fast alles Wissen um die Parfumherstellung ist verloren und nur wenige, qualitativ weniger anspruchsvolle Manufakturen sind noch in der Lage, ihr spärliches Sortiment auf dem Markt zu halten. Allein die in vielen Schriftstücken enthaltene Dufttinte sowie die mannigfaltigen und mittlerweile verwilderten fremdländischen Blumenbestände, die vom Wind über die weiten Wiesen im Süden der Hauptstadt Arnstein verteilt werden und dort ihre Heimat finden, können die vergangene Größe noch immer eindrucksvoll bezeugen.

Die Arnacher Gesellschaft gliedert sich in Stände. Die meisten Bürger gehören einem ehrbaren freien Stand an, sie sind Bauern, Handwerker, Kaufleute, Jäger. Freiheit wird als Besitz an der eigenen Subsistenz, also an einem Hof, einer Werkstatt oder einem Handelskontor nebst Warenbeständen verstanden. Jeder Stand ist in einer Gemeinschaft verfasst. Hierbei kann es sich um ein Dorf handeln, aber auch eine Zunft oder Gilde in der Stadt. Nur wenige der Stände sind nicht ehrbar, dennoch aber frei. Die Besitzrechte aller freien Bürger werden durch Heliosbriefe legitimiert und sind an Steuer- und Heerpflichten gebunden.

Bürger, die über keinen Besitz verfügen, von dem sie leben können, sind unfrei und werden als angehörig betrachtet. Gegen die Verpflichtung zum Unterhalt dienen sie dem Baron oder einem der Vögte, seltener auch einer wohlhabenden Familie. Unfreie können mit durchaus angesehenen Aufgaben wie etwa der Verwaltung, dem Wach- und Aufsichtswesen oder der Kriegskunst betraut sein; meist aber haben sie eher einfachere Pflichten. Viele von ihnen suchen nach Möglichkeiten, wieder in einen freien ehrbaren Stand zurückzukehren und bleiben nur für eine begrenzte Zeit unfrei. Gleichwohl ist ihre Zahl in den Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs gestiegen.


Heerwesen

In Friedenszeiten (Arnach war trotz der wirtschaftlich sehr erfolgreichen Waffenmanufakturen stets bemüht, für sich selbst den Frieden zu kultivieren) steht neben den Wachen, Bütteln, Scharfrichtern, Jägern und Gardeknechten nur eine kleine Anzahl von Untertanen unter Waffen. Falls durch den Baron der Heerbann befohlen werden sollte, ist es ihre Aufgabe, das Arnacher Aufgebot aus allen waffenfähigen Bürgern zu bilden.

Für die Heerfahrt unterscheidet die Arnacher Kriegskunst drei Truppengattungen:

  • Jäger, leicht gerüstet und bewaffnet. In Friedenszeiten sichern sie die Grenzen, gehen gegen bösliche Unruhestifter außerhalb der Städte vor und können zur Hege und Pflege der Wälder und ihres Wildes, aber auch zur Jagd eingeteilt werden. Jäger bilden in Arnach einen ehrbaren zivilen Stand. Zu Felde stellen sie die Bogenschützen, Kundschafter und Kuriere.
  • Kriegsknechte lassen sich in Wachen, leicht gerüstetes Fußvolk und Reiterei gliedern. Zu Felde stellen sie die Infanterie und Kavallerie. In der Arnacher Gesellschaft bilden sie keinen Stand und sind somit unfreie (gleichwohl aber materiell gut gestellte und ehrbare) Angehörige des Barons.
  • Ingenieure (man beachte die tlamanische Aussprache), die in verschiedenster Art die genialen technischen Errungenschaften des Arnacher Erfindungsreichtums für die zerstörerischen Zwecke der Kriegskunst einzusetzen wissen. Zu Felde betreiben sie die Trebuchets, Katapulte und Belagerungsmaschinen; sie setzen listenreich Hochleistungsarmbrüste mit speziellen Bolzen ein, verrichten aber auch schwere Schanz- und Pionierarbeiten oder entwerfen Verteidigungsvorrichtungen und -anlagen aller Art; sie legen spezielle Nutz- und Schadfeuer oder löschen Brände im Handumdrehen und kennen noch zahllose weitere nützliche Mittel, ganz nach Bedarf. In der Arnacher Gesellschaft bilden die Ingenieure einen ehrbaren zivilen Stand und arbeiten in Friedenszeiten eng mit den in Ständen und Gilden verfassten Waffengewerbetreibenden aus Handwerk und Handel zusammen.

Da es weder Küsten noch schiffbare Binnengewässer gibt, ist die in Arnach wie im Herzogtum Ostarien allethalben äußerst beliebte Marine in Arnach betrüblicherweise nicht besonders relevant (ausser natürlich im Ingenieurswesen) und wird folglich nicht als Truppengattung geführt. Der für solche Fälle vorgesehene Marinezins wird selbstverständlich jedes Jahr ans Herzogshaus entrichtet.