Meister Feronjal

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Meister Feronjal, Schausteller und Poet, war einer der berühmtesten Stückeschreiber Borngarts. Seine epischen Versdichtungen und die oft zensierten Texte über die strenge Obrigkeit in den Kriegsgebieten brachten ihm rasch einen Namen in der Theater-Szene. Nicht überall war Feronjal vor seinem mysteriösen Verschwinden noch gern gesehen. Einige der Herrscher in Borngart hatten bereits hohe Kopfgelder auf Feronjal ausgeschrieben. Dennoch war es ihm lange Zeit gelungen, rechtzeitig zu entkommen – nicht zuletzt durch die Hilfe seiner Schauspiel-Kollegen, mit denen er umherreiste.

Die folgenden Informationen wurden nach seinem Tode zusammengetragen.

Feronjal wurde im Aelvkildeland geboren. Seine Großmutter Vrana hatte ihm schon in der Kindheit vom Drobvolk und vom Druntvolk erzählt, aber auch vom sagenhaften Elfenreich und dem verborgenen Königreich Doromanosch, wo die Zwerge in den Bingen arbeiten. Viele Geschichten und Märchen hatte der Junge damals in sich aufgesogen. Damals träumte der kleine Feronjal davon, all die Wesen einmal selbst zu sehen. Er begann, sich selbst Geschichten auszudenken.

Sein Vater Thorwe, ein großer Jäger aus der Veidefolksippe, nahm seinen Sohn schon früh mit in den Wald. Doch bald schon merkte Thorwe, dass Feronjal wohl niemals Jäger werden würde. Einerseits war er viel zu laut und unruhig, andererseits taten ihm die Tiere leid. Da Feronjal durch die Unruhe und seine Tierliebe auch für das Fischen nicht geeignet war, schickte Thorwe ihn bald zu seinem Vetter Junthal. Dort sollte er das Handwerk des Holzfällers erlernen.

Nach wenigen Monden und drei beinahe tödlichen Unfällen schickte Junthal den Jungen zurück nach Hause. Thorwe reiste in den darauffolgenden Poenamonden, als die Wälder wieder grünten, nach Vjoshaven. Dort sollten die Geweihten entscheiden, was Feronjal erlernen sollte.

In Vjoshaven schaffte es Feronjal, seinen Vater davon zu überzeugen, dass er erst einmal auf Vjoring gehen müsse, um andere Länder zu sehen, bevor er zu einer Ausbildung bereit sei. Thorwe willigt ein und gibt seinem Sohn ein wenig Geld sowie ein Erinnerungsstück ans Aelvkildeland und seine Familie mit.

Von der Vjoringfahrt kehrte Feronjal jedoch nicht mehr nach Hause zurück. Er erreichte schließlich Escandra, eine Stadt, die ihn ob ihrer Schönheit und Größe völlig in ihren Bann zog. Auf der Suche nach seiner Bestimmung hörte er von einigen Studenten der Universität zu Escandra, dass es dort zahlreiche Bücher über Elfen, Zwerge, Kobolde, Trolle und andere Wesen gebe. Feronjal war außer sich vor Freude, doch wird nicht jedem Heligonier uneingeschränkt Zutritt zur Bibliothek der Universität gewährt. Es gibt zwar einen öffentlichen Teil, doch wenn man etwas mehr wissen möchte, so muss man sich zuerst an der Universität als Student einschreiben. Also begann Feronjal eine Ausbildung zum Gelehrten an der Universität in Escandra. Bereits in seinem ersten Jahr begann er eine Arbeit über sagenhafte Völker.

Seine Recherchen führten ihn im Jahr 24 n.A.III an den Rand des Parimawaldes, wo er die Quez-Seletan studierte. Dort hörte er von einem weiteren sagenhaften Volk, den Phiarae. Kaum jemand schien etwas über dieses Feenvolk zu wissen. Die Phiarae hatten sich noch nicht oft den Menschen gezeigt und wenn, dann trugen sie seltsame Masken im Gesicht. Kürzlich hatten sie jedoch mehrere Schriftrollen zurückgelassen, die sie den Menschen zum Geschenk gemacht hatten.

Lange beschäftigte Feronjal sich mit der Suche nach den Phiarae, die sich ihm aber einfach nicht zeigen wollten. Stets hörte er nur von ihrem Erscheinen und Verschwinden – einmal verschwand sogar eine ganze Burg (Burg Talwacht), als die Phiarae sich dort aufhielten. Hatten sie die Burg mitgenommen in ihr Reich? Oder waren die ortsansässigen Saarkani die Schuldigen? Die Reise ins Feenreich beschäftigte Feronjal fortan besonders.

An der Universität suchte er jede Information, die er über das Feenreich und die Phiarae finden konnte. Sein Studium ermöglichte ihm, auch andere Universitäten zu besuchen. In Tlamana war inzwischen eine neue Universität entstanden, die Academia Rei Praeheliotica, an der sich scheinbar auch Leute mit den Phiarae befassten.

Schließlich fand er über Kontakte zur Academia Informationen darüber, dass Vahrim, ein weiser Gelehrter, mithilfe einiger Apparati sich die Möglichkeit geschaffen hatte, die Feenwelt zu bereisen, ohne dort verlorenzugehen. Feronjal brach sein Nexus-Magier-Studium ab und zog nach Darian, um dort in einer Universität in Darbor mehr über Apparati und vielleicht auch mehr über Ladislas zu erfahren.

Dort lernte er einige Zeit beim Ordo Mechanicus und studierte weiter alles, was er an Geschichten und Informationen über Feen erfahren konnte. Dabei stieß er auf eine alte Geschichte über einen Lehrling Waroniels namens Ladislas. Diesem war es durch Bardenmagie, welche in einen magischen Apparat gespeist wurde, gelungen, die Feenwelt zu betreten und wieder zu verlassen. Feronjal schrieb einen ehemaligen Mit-Studenten in Escandra namens Buriel Pfauensteig an und ließ diesen über Ladislas recherchieren. Dieser bestätigte die Geschichten, dass es Ladislas ebenfalls gelungen war, in die Feenwelt zu gelangen, mithilfe eines von einem großen Gelehrten gebauten Apparates, den er mit Bardenmagie speiste. Die Geschichte endete damit, dass Ladislas vom Herrn der Farben zum Verbleib in der Feenwelt gezwungen wurde.

Eines Tages wurde Feronjal all sein Geld gestohlen (wie kann es in Darbor auch anders sein) und er musste auch in Darbor sein Studium abbrechen.

Er schnappte sich ein paar Apparati aus dem Lager der Universität, die ihm nach den Beschreibungen aus den Ladislas-Geschichten am ähnlichsten in der Funktionalität erschienen und verschwand heimlich. Er reiste nach Betis, um schließlich mit einer Fähre den Jolborn zu überqueren.

In Borngart verkaufte er einen Apparatus und schloss sich dann einer Gruppe von Soldmagiern an, die durchs Land reisten und für Geld kleine Zauberkunststücke vorführten. Sie boten sich auch für andere magische Dienstleistungen an, von denen die eine oder andere schief ging.

Eine dieser Dienstleistungen ging in die Hose und verursachte Schaden, so dass Feronjal und die anderen flüchten mussten. Die anderen Soldmagier machen Feronjal dafür verantwortlich und sind sauer auf ihn. Außerdem ist natürlich der Auftraggeber, der den Schaden hatte, ebenfalls sauer.

In der Baronie Rotzinnen angelangt konnte Feronjal schließlich im Jahr 37 n.A.III von Baron Arnhelm von Rotzinnen eine Anstellung als Gehilfe des Hofmagus Olbricht erhalten. Sehr überrascht war Feronjal, als er herausfand, dass in der Baronie die Geschichten um Ladislas, einem Lehrling von Waroniel, wohlbekannt waren. Ladislas hatte wohl eine lange Zeit auf Burg Morgenrot verbracht, der Burg des damaligen Barons. Die Burg war inzwischen verfallen, lag aber nicht weit von Burg Arnhelmshöh, der Burg des aktuellen Barons.

Feronjal zögerte daher nicht lange, sich dort umzusehen. Jede freie Minute verbrachte er in den Ruinen der Burg, doch erst nach drei Jahren entdechte er schließlich einen verborgenen unterirdischen Raum, der nicht verschüttet war. Dort fand Feronjal Aufzeichnungen und den Apparat des Ladislas, das „Rad des Schicksals“, wie es in den Aufzeichnungen hieß.

Nicht lange brauchte Feronjal, um den Apparatus in Gang zu bringen. Er verstand zwar noch nicht alle Teile des Apparates, doch schon wenige Wochen, nachdem er den geheimen Raum in der Ruine entdeckt hatte, gelang es ihm, einen Weg in die Feenwelt zu öffnen und diese zu betreten.

Seine Vorstellung der Phiarae war ziemlich genau und so war es nicht verwunderlich, dass er genau das in der Feenwelt vorfand: Feenwesen, die menschenähnlich von Gestalt waren. Einige Feen, die sich in schwarz und weiß kleideten und weiße Masken mit schwarzen Schnörkelmustern trugen. Andere Feen, die in langen Kleidern herumstolzierten, Kobolde, Trolle, Menschen mit Tierköpfen etc. Die Feenwelt selbst war für ihn wundervoll geschmückt und von sanftem Licht durchflutet.

Die Beschreibung der Feenwelt wird hier noch angepasst auf das, was schließlich auf der Bühne drapiert wird bzw. wie die Bühne aussieht. Feronjal wird die Bühne später so bauen, dass auch Menschen, die noch nie in der Feenwelt waren, sie gleich so sehen können wie er.

Die Feen, neugierig und stets für Spiele mit den Menschen bereit, empfingen Feronjal freundlich und zeigten ihm bereitwillig alles, was er zu sehen wünschte. Feronjal konnte sein Glück kaum glauben, schienen sich seine Kindheitsträume doch endlich erfüllt zu haben. Eine Fee hatte es ihm besonders angetan.

Die Fee stellte sich als Iljara vor. Er freute sich sehr und verliebte ich sogleich, doch war dieses Gesicht nur das Abbild seiner Wünsche und Träume. Feronjal befand sich in der Welt der Phiarae und so waren alle Feenwesen, die er sah, Phiarae, die ein Spiel mit ihm spielten. Das wahre Gesicht eines Phiars zu sehen, ist bisher noch keinem Menschen gewährt worden.

Von jenem Tag an besuchte Feronjal regelmäßig das Feenreich, um seine Iljara zu treffen, mit ihr zu tanzen, zu spielen oder einfach nur bei ihr zu sein. Iljara freute sich über die Aufmerksamkeit, die Feronjal ihr schenkte, wenngleich sie keinerlei Gefühle für ihn hatte. Feronjal erkannte dies jedoch nicht. Ihre Neugier und ihre Verspieltheit hielt er für Liebe, die sie ihm entgegen brachte. Feronjal beschenkte sie mit schönen Kleidern, mit Früchten und Blumen. Drei weitere Jahre verstrichen.

Eines Tages, am 7. Tag des 2. Poenamondes im Jahr 43 n.A.III, wurde es Iljara jedoch der immer gleichen Besuche überdrüssig und sie bat Feronjal, ihr seine Welt zu zeigen. Feronjal freute sich darüber sehr. Er führte Iljara aus der Burgruine. Es gefiel ihr, was sie sah, doch bat sie ihn am Abend, in ihr Reich zurückzugehen. Also führte er sie zurück in die Burgruine. So ging das einige Tage, Feronjal holte Iljara ab und abends brachte er sie zurück.

Schließlich beschloss er, einfach den Apparatus ein wenig zu modifizieren, um ihn auf die Reise mitzunehmen. So konnte er ihr auch andere Teile des Landes zeigen, die man an einem Tag nicht erreichen kann. Während Feronjal den Apparatus mobil machte, formte sich in seinen Gedanken noch ein weiterer Plan. Er wollte auch anderen Menschen die Feenwelt zeigen. Geprägt von seinem bisherigen Leben (Darian, Soldmagier …) war er aber vorsichtig geworden. Der Apparatus durfte nicht gestohlen werden, möglichst nicht einmal gleich als solcher erkannt oder gesehen werden. Er beschloss, die Menschen nur in die Feenwelt blicken zu lassen, also baute er für den Apparatus eine Bühne.

Nun benötigte er für den Transport und die Aufführungen die Hilfe der Feen. Er besprach seinen Entschluss mit Iljara, die die Idee sehr gut fand und unterstützte. Neue Länder zu sehen und mit den Menschen Spiele zu spielen, das war genau das, was die Phiarae gern tun.

So begann Feronjals Karriere als Meister Feronjal.